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Ich war unverschämt, cool und durch den Wind. Ich betrank mich und kloppte mich jeden Abend. Meine Eltern bestritten meinen Unterhalt, weil sie Schiss hatten. Ich war der ruppigste achtzehnjährige Drecksack auf Erden. Im Unterricht sprang ich auf, schwang wirre Reden und widersprach den Professoren in allem. Ich war unausstehlich und fand mich stark, aber ich hatte Angst, mich um eine Position im Football-Team zu bewerben oder eine zu fragen, ob sie mit mir ausgeht. Ich las nichts als Nietzsche und Schopenhauer. Ich hatte Journalismus und Kunst belegt, und wenn wir einen Text pro Woche schreiben sollten, gab ich sieben ab. Manche hielten mich für ein Genie. Ich kam mir auch wie eins vor. Oder so wie ich dachte, dass man sich als Genie vorkommt.

Die taz druckt heute ein fiktives Interview, das sie mit dem lange toten Charles Bukowski geführt hat. Hä? Ja, ist so. Beim Lesen stellt man sich unweigerlich die Frage, wo denn die Freaks der Jetztzeit darauf warten, endlich rauszukommen.

Ein Kommentar

  1. thebestpianoplayeroftheworld23. Januar 2008 at 18:07

    Ich habe gerade zwei Kurzgeschichtensammlungen von Bukowski hier. Lustigerweise soll es demnächst Übersetzungen ins Persische geben, damit die gesammelten Werke den Iranern(!) zugänglich gemacht werden können. Ich frage mich jedoch, wie die Übersetzer die häufig vorkommenden f-Wörter übersetzen? Oder einfach streichen? Aber dann bleibt von mancher Story nicht mehr viel übrig. :)

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