Ich habe diesen Film geliebt, damals. Ich habe versucht irgendwie ein bisschen danach zu leben, damals. (Wir kifften wie Bekloppten zu der Zeit.) Ich habe ihn vergessen, heute. Wenn mich bis vorhin jemand nach Filmen gefragt hätte, die man sehen sollte, hätte ich den nicht mit aufgezählt. Auf einmal taucht ein Teil davon in einem komprimierten und irgendwie aktuellen Kontext in meiner Filter-Bubble auf. Boom. Wenn mich Morgen jemand danach fragt, welchen Film man sehen sollte, würde ich diesen tatsächlich wieder mit angeben: Good Will Hunting.
(Direktlink, via Blogrebellen)
Treffer, versenkt !
*Good* Will Hunting.
Ich hab den Film damals im Kino gesehen und hab ihn danach noch, hmm, 20 mal auf DVD/Bluray gesehen. Doch dann heuert man erstmal einen Kapitän an, der eher auf Schnapps steht. Ich warte lieber auf etwas besseres.
Damit könnte man natürlich sein komplettes Leben verbringen, mit der Warterei auf etwas besseres. Man kann ja auch das nehmen, was man hat und damit etwas bauen, das tatsächlich nachhaltig wäre oder ist oder sein könnte und dann pfuscht einem die Regierung dazwischen, weil man mit seinen selbstgebauten Holzrohren gegen irgendwelche Bestimmungen verstößt, die die nur deshalb beschlossen haben, weil die Lobbygroup der internationalen Plastikproduzenten sowas nicht gerne sieht.
Dann wird man ein bisschen älter und kriegt mit, dass der ganze Scheiß sowieso nur deshalb existiert, um dem militärisch-industriellen Komplex ein Einkommen zu sichern und so langsam fragt man sich dann doch ernsthaft, ob es nicht besser wäre, auf eine Insel auszuwandern, auf der einen dieser ganze Scheiß scheinbar nichts angeht.
Da könnte man dann leben, ohne dass einen dieser ganze Scheiß irgendetwas angeht. Oder vielleicht auch nicht, wird man abwarten müssen, was weiß ich. Was ich in meinem Leben gelernt habe, ist, dass ich mit den niedergeschriebenen Organisationsformen der Menschheit nichts zu tun haben will. Sie sorgen vor allem dafür, dass es meiner eigenen Mutter schlecht geht, die um ihre lebenslang eingezahlte Pflegeversicherung kämpfen muss. Weil irgendwelche Bürokraten der Meinung sind, ihr ginge es eigentlich ganz prima. Was nicht stimmt, was nachweislich unwahr ist. Aber die Verwalter interessiert das nicht.
Warum also sollte ich nicht in einer solchen Gesellschaft leben wollen?
Das ist sehr einfach:
Weil diese Gesellschaft 90 Jahre nach der größten historischen Katastrophe erneut darauf trainiert wird, Fremde zu misachten und Mensch zu verachten, weil sie so sind, wie sie sind. Weil in meiner Nachbarschaft vermehrt Nazi-Poster hängen und weil ich davon das große Kotzen kriege.
Aber davon hat mein Kumpel aus der Türkei ja nunmal gar nichts.
Der wurde von seinen Eltern in dieses Deutschland reingeboren und versucht einfach nur, einen guten Schnitt zu machen. Das ist alles. Dafür feinden ihn nun seine Nachbarn an, er währe ein Dealer, sagt man. Er würde Rauschgift verkaufen, sagt man.
Nähmen wir mal an, ich würde für die Regierung arbeiten, dann würde ich Formulare ausstellen, die dafür sorgen würden, dass es genau mein Kumpel schlechter geht und dass er womöglich für nichts abgeschoben wird.
Dass mein Kumpel deutscher Staatsbürger türkischer Abstammung ist, interessiert dabei niemanden. Als wäre das maßgebend.
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Warum also, sollte ich nicht für den nationalen Sicherheitsdienst arbeiten?
Wird gleich morgen wieder abgestaubt und angeschaut. Danke fürs Erinnern.
2x wow! Erstmal wow zu der Rede und dann wow zu Renés Rede. Ihr seid schon alle irgendwie die Richtigen. Nur was der Typ gegen Joints hat kapier ich nicht ;)
[…] gucken, dann lesen. Der René ist einer von den Guten. Auch wenn er manchmal böse tut. Der will nur […]
das find ich jetzt etwas Mäh :P aber nur so ein wenig etwas …
http://www.ddc-forever.de/2013/07/good-will-hunting-warum-nicht-fur-die-nsa-arbeiten/
Großartig! Der Film ist leider bisher immer an mir vorbeigegangen, aber das wird nach diesem Ausschnitt nachgeholt :)
erig,
genau das dachte ich mir auch. Heute kam irgendwie Brütal Legend dazwischen…
[…] [via] […]