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Der BR stellt „Space Night“ wegen der GEMA ein

Das hier ist jetzt traurig und irgendwie witzig zu gleich. Als ich gestern Abend nach Hause lief, dachte ich darüber nach, inwiefern die GEMA überhaupt Relevanz für die Musik hat, die ich täglich so höre. Ich kam zu dem Schluss, dass die mir eigentlich am Arm vorbeiginge und wenn man die einstampfen würde, wäre mir das auch egal. Die Musik, die ich liebe und höre, käme auch ohne die GEMA an mein Ohr und auf Katy Bohlen und Ähnliche könnte ich ohne weiteres verzichten. „Also“, dachte ich, „macht das was ihr wollt, ihr seid mir irgendwie total egal, ihr greift in meine Hörgewohnheiten nicht ein. Geogefickte Videos sehe ich mir über Proxy an, und weiter kommt ihr mir auch nicht in mein Leben. So.“ Damit war das Thema für mich klar, dann ging ich damit schlafen.

Jetzt aber sehe ich, dass die GEMA eben doch tiefer in mein Leben eingreift, als mir lieb ist. Der Bayrische Rundfunk nämlich stellt unser aller Lieblingsverpeilungssendung „Space Night“ ein. Wegen der GEMA. Die letzte Austrahlung fand am 07.01.2013 statt, The Research Institute hat mal beim BR nachgefragt, warum denn jetzt Ende im Gelände sei und bekam folgende Antwort:

…vielen Dank für Ihre Anfrage an das Bayerische Fernsehen!

Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir die Sendereihe „Space Night“ nicht mehr im Programm von BR-Alpha führen.

Grund hierfür ist, dass die GEMA eine Gebührenreform durchgeführt hat, sodass die Produktionskosten für „Space Night“ für den Bayerischen Rundfunk erhöht wurden.

Daraufhin hat sich unsere Programmplanung entschieden, die Produktion der Sendereihe nicht mehr fortzusetzen.

Es tut uns Leid Ihnen keine andere Auskunft geben zu können!

Auf YouTube kann man nach wie vor die ersten Teile der damaligen Compilations komplett ansehen. Wer das alles noch versteht: bitte sagt mir, wie macht Ihr das?
(via @Netzpoltik)

75 Kommentare

  1. Subfreakuent19. Januar 2013 at 17:25

    Lasst sie brennen!

  2. translator20. Januar 2013 at 19:58

    gema = gierige evolutionsbremsen mit arschlochfaktor

    oder so…

  3. w21. Januar 2013 at 10:16

    was ich jetzt nicht so ganz verstehe:

    Die „Scheiss-GEMA“ nimmt dem BR die Kohle ab und leitet sie (abzüglich ihrer Verwaltungskosten, über die zu diskutieren ein anderes Thema ist) direkt an die Komponisten der verwendeten Musik weiter. (Da geht nix an Bohlen und Co, soweit ich das verstanden habe). Wo ist denn in diesem Fall genau das Problem?

  4. toba21. Januar 2013 at 11:10

    @w
    Schwer zu sagen. Der Verteilungsschlüssel der GEMA ist komplex und intransparent, aber es ist wohl Konsens, dass er nicht gerecht ist und eben doch unverhältnismäßig viel an Bohlen und Co. gehen.

    Wie auch immer, die Geschäftspraxis der GEMA ist auf jedenfall schädlich für Künstler, wenn sie dafür sorgt, dass Programme wie die Space Night nicht mehr wirtschaftlich agieren können. Die Space Night war eben eine Plattform für Künstler abseits des Mainstreams. Die GEMA verhindert also Kultur-Diversität.

  5. Samba21. Januar 2013 at 14:01

    Echt Schade !!!
    wieviele Nächte ich dazu eingeschlafen bin :)

  6. w21. Januar 2013 at 18:25

    @toba

    greift der Verteilungsschlüssel nicht nur, wenn pauschal gezahlt wird?
    In diesem Fall müßte doch exakt abgerechnet werden, oder nicht?

  7. toba21. Januar 2013 at 19:03

    @w
    Kann ich dir nicht genau sagen, ich bin da weder Mitglied noch Experte. Aber ich weiß, dass die GEMA unter anderem wegen dieser Thematik oft kritisiert wird. So ganz gerecht scheint das alles nicht zu sein.

  8. mUXCamp23. Januar 2013 at 08:01

    @epij und @Matze

    Ich suche für die Beschallung eines BarCamp (http://mUXCamp-wo.de ) CC Musik um GEMA frei zu sein – die Links die Ihr da veröffentlicht habt – kann ich das nehmen – Playlist dazu und ich kann der GEMA die Tür weisen?

  9. Anonymous23. Januar 2013 at 11:14

    @epij
    Bei elektroplazm ist doch auch alles nur zur nicht-kommerziellen Nutzung frei gegeben.

    Machen wir uns doch nichts vor: Wir leben nunmal in einer kommerziellen Gesellschaft und der non-commercial-Zusatz macht daher jegliche interessante Form der Weiternutzung unmöglich. Musik die nicht im Radio gespielt werden darf, nicht im TV, nicht in Film übernommen werden darf, dessen Cover nicht in Zeitschriften abgedruckt werden darf, nicht mal im Club oder auf der Abi-Party aufgelegt werden darf, genau genommen auch nicht auf Facebook oder auch nur einem privaten Blog gepostet werden darf der sich über eine Werbeanzeige finanziert, ist total unfrei.

  10. epij23. Januar 2013 at 12:48

    ^ geb ich dir Recht.

    Inwieweit ein öffentlich-rechtliches Medium mit Bildungsauftrag und Kulturförderung nun als „kommerzielle Nutzung“ zu werten ist müssten Juristen klären. Da weiss ich nicht bescheid, wittere aber eben gerade für öffentlich-rechtliche eine Art Safe-(Grau)-Zone.

  11. Meierbödefeld23. Januar 2013 at 18:13

    Ein BarCamp sollte wohl als non commerical gelten, oder?

  12. Strugarkowski24. Januar 2013 at 18:55

    Interessanter Artikel bei Metawelle zu diesem Thema: ›Netaudio Space Night!? Offener Brief an BR-alpha- Chef Werner Reuß‹ (http://metawelle.net/2013/01/18/netaudio-space-night/). Die Updates korrigieren dann auch gleich noch einige Gerüchte zum Thema CC-Soundtrack.

  13. […] Deutschland leider nicht verfügbar …“ Dann lese ich neulich beim Kotzenden Einhorn und Kraftfuttermischwerk, dass die mir unbekannte, aber wohl äußerst beliebte Sendung „Space Night“ […]

  14. dr. motte1. Februar 2013 at 13:54

    jeder kann wenn er will der gema und dem BR einen brief schreiben und sich beschweren.

    jetzt hat der BR sich für eine fortsetzung entschieden und zwar mit music aus creative commons! das ist eine gute entscheidung.

    alternativen gibt es immer, auch zur gema: schaut mal bei der C3S http://c3s.cc vorbei und bringt euch ein. die wollen wenn ihr es wollt, auch eine datenbank anlegen um gemafreie musik zu identifizieren… was noch?

    hier ein youtube video der c3s vom letzten 29c3 in HH http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=qVPL6PLuZVY

    beste grüße

    dr. motte

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